3 Monate +

Die nächsten Monate verbrachte ich damit, meiner Familie den letzten Nerv zu rauben.
Da ich von nun an durchschlief, konnten sich meine Batterien in der Nacht wieder voll aufladen, so dass ich am Tag das reinste Energiebündel war.
Während andere Babies den ganzen Tag mehr oder weniger faul in der Gegend herumlagen, am Zutz nuckelnd, hunderttausend Windeln verbrauchend usw., machte ich etwas „Anderes“.
Also am Zutz nuckelte ich natürlich auch und hunderttausende Windeln verbrauchte ich ebenfalls, aber ich bin nie, nie, nie nur faul herumgelegen.
Ich war immer schon mehr aktiv als passiv veranlagt.
Irgendetwas musste ich immer bewegen – meine Fusserl, meine kleinen Finger oder sonst halt meinen Mund.
Ja, zugegeben, die Spielmöglichkeiten als Baby waren schon etwas eingeschränkt, aber an Fantasie hat es mir schon damals nicht gemangelt.
Meine Lieblingsspiele waren Schnullerweitspucken und Sockerlvondenfüßentreten.
Am lustigsten waren diese Spiele, wenn wir einkaufen- oder spazieren gingen.
Jedes Mal sollte es mir allerdings nicht gelingen, den Zutz so hoch auszuspucken, dass er über den Rand des Kinderwagens hinaus segelte.
Im Sockerlvondenfüßentreten war ich aber echt gut und die meisten Sockerl waren auch nie wieder gesehen (ich glaube, meine Mama träumt heute noch von sich in Luft auflösenden Sockerln…).
Ist es mir aber doch einmal fad geworden, dann habe ich einfach wieder einmal meine Stimmbänder getestet.
Schon super, wie schnell dann immer jemand da war, um mich zu bespaßen.